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Tobi Seeobst AG

Knackige Äpfel aus dem Thurgauer Hügelland

In den 1990er Jahren stieg die Nachfrage nach Bio-Produkten erheblich an. In Reaktion darauf schlossen sich die Bauern in der Region zu einem Vertriebsunternehmen namens Tobi Seeobst mit Sitz in Bischofzell zusammen. Ein Grossteil dieses Unternehmens gehört auch heute noch den Bauern, darunter Jörg Streckeisen. Andreas Brüllhardt hat die Verantwortung für den Bio-Bereich inne und dient als wichtige Schnittstelle zwischen den Bio-Apfelbauern und Alnatura.


Bei Jörg und Margrit Streckeisen herrscht Hochbetrieb, die Apfelernte ruft. «Wir sind mittendrin», erzählt Jörg, der den elterlichen Hof in Berg im Kanton Thurgau im Jahr 1989 übernahm und komplett neu ausrichtete. Obstbau sollte es sein, weg von Ackerbau und Milchwirtschaft, wie es in der Familie seit Generationen üblich war. «Tiere waren nie so mein Ding», erzählt Jörg schmunzelnd. «Im Gegensatz zu Pflanzen, die haben mich schon als kleiner Bueb fasziniert.»


Einige Hundert Tonnen Äpfel und Birnen werden Jörg, seine Frau Margrit und ihre treue Helfertruppe – zu der übrigens auch die 80-jährigen Schwiegereltern gehören – in den nächsten Tagen und Wochen mit grosser Sorgfalt von den Bäumen holen. Dabei gilt es, den richtigen Moment zu erwischen. Jörg erklärt: «Wir pflücken sie immer ein «Mü» vorher, denn der Reifeprozess ist zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht ganz abgeschlossen.» Mit der diesjährigen Apfelausbeute ist der Landwirt zufrieden, nur die Birnen machen ihm zu schaffen. «Birnen unter Bio-Bedingungen zu produzieren, ist brutal.» Und wenn das Wetter nicht mitspiele, dann müsse man sich notgedrungen auf ein schlechtes Jahr einstellen.


Davon hat der Thurgauer in 30 Jahren Obstbau bereits einige erlebt. Mit Wetterkapriolen wie Frost und Hagel müsse man als Landwirt leben, aber irgendwie sei das Wetter schon extremer geworden, erzählt Jörg ein wenig nachdenklich. «Vor allem Gewitter gibt es deutlich mehr als früher.» Das alles hat ihn jedoch nicht davor abgehalten, seinen Betrieb vor sieben Jahren komplett auf Bio umzustellen. Gereizt hatte ihn der Gedanke schon länger, doch irgendwann spürte er, dass nun auch der Markt bereit war für mehr Bio-Obst. «Seither muss ich die Natur noch besser beobachten und vorausdenken, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.» Doch für die Natur habe sich die Mühen gelohnt – davon ist Jörg überzeugt. Es gebe mehr Würmer, der Boden rieche anders, könne mehr Wasser aufnehmen. «Alles in allem ist sind die Böden robuster geworden. Das führt wiederum dazu, dass auch die Bäume weniger anfällig für Krankheiten sind.»


Irgendwann in den nächsten Jahren möchten Jörg und Margrit den Betrieb an die nächste Generation übergeben. Der älteste Sohn, 22, der zurzeit auf einem Biobetrieb in Deutschland Erfahrungen für die Zukunft sammelt, steht in den Startlöchern, um das elterliche Projekt weiterzuführen. «Er soll einmal seine eigenen Ideen umsetzen – so wie ich damals», sagt Jörg. Und jetzt, auf der Zielgeraden, probiert Bauer Streckeisen noch einmal etwas Neues aus? Jörg winkt ab. Nach all den Jahren ist er überzeugt: «Wenn du dich auf etwas konzentrierst, bist du meistens auch besser darin.»


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